Shut Down und nichts geht mehr

Alle nicht wesentlichen Einkaufszentren müssen morgen, 23. März, ab 18 Uhr schließen. Der Gouverneur von Chiang Mai, Charoenrit Sanguansat, hat den Shut Down angeordnet, der bis zum 13. April andauern soll, um die Öffentlichkeit vor der Ausbreitung des Coronovirus Covid-19 zu schützen.

Das Verbot gilt nicht für wesentliche Dienstleistungen wie Supermärkte, Lebensmittelmärkte, Apotheken und Banken. Supermärkte in Einkaufszentren können ebenfalls geöffnet bleiben. Ab Montagabend dürfen Restaurants nur noch geöffnet werden, um den Imbiss- und Lieferservice aufrechtzuerhalten.

So, und ich hab davon NICHTS mitbekommen, weil mein Magen mal wieder in Vollstreik gegangen ist. Der ganze Zirkus hat sich dermassen auf mein empfindliches Magen-Nervensystem niedergeschlagen, dass ich tagelang nur noch gekotzt habe, und ich wollte auch garnichts mehr hören und sehen von diesem Scheiss COVID. Ins Bett gelegt und gelesen, konnte nicht mal mehr Wasser oder Tee trinken, kam alles sofort wieder zurück. Hab Wasser und Galle und Blut gespuckt, also so schlimm  wars noch nie, nicht mal in Laos mit dem Magengeschwür.

Das ging ungefähr ne Woche lang so, und ich konnte kaum vom Bett ins Bad wanken, irgendwann bist du schwach wie ein kleines Kätzchen, und völlig dehydriert. Aber ich musste sehen, dass ich wieder auf die Beine kam, und zwar flott, denn mein VISUM war am 1. April abgelaufen. Der Typ an der Rezeption hat gesagt, das würde sich regeln lassen mit der Immigration, ich könne eine Verlängerung des Visums beantragen, auch wenn ich bereits einen „overstay“ hätte. Ich dachte „dein Wort in Gottes Ohr“ und hatte gleich wieder Panikanfälle, von wegen Gefängnisstrafe usw. Da haben mich ja die Malaysier genügend erschreckt und bedroht. (Die Geschichte muss ich auch noch irgendwann erzählen, als sie mich nachts um zwei am Grenzübergang Singapore/Malaysia festgehalten haben).
Nachdem ich mich ja inzwischen ein bisschen auskenne, hab ich es geschafft mich einigermassen aufzupäppeln. Erst mal massive Flüssigkeitszufuhr, es blieb inzwischen drin, der Brechreiz war mehr oder weniger verschwunden. Salz und Zucker, und mehr Wasser und Tee, ich hab buchstäblich gesoffen wie ein Kamel. Dann massiv Vitamine in Form von Fruchtsäften und endlich ging sogar Joghurt! Halleluja.
Das nächste Gedankenkarussel fing an sich zu drehen. Kauf ich erst einen Flug und geh mit dem Ticket zur Immigration, um sozusagen zu zeigen, dass ich wirklich kooperieren will, oder doch erst zur Immigration, um das abzuklären und meine Strafe zu zahlen?  Nach einer weiteren schlaflosen Nacht kam am nächsten Morgen das böse „Erwachen“: Es gibt keine Flüge! Der Flughafen ist geschlossen. Da haben wir den Salat, dachte ich mir. Es ging ja bislang alles sehr easy, in den letzten Monaten seit dem „Ausbruch“.

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