Immigration Office Chiang Mai

Die Immigration ist wieder da, wo sie hingehört, nämlich neben dem Flughafen. Die Behörde war ja ne ganze Weile ausgelagert, ans andere Ende der Stadt, aber seit September 2018 sind sie zurück in einem völlig neuen Gebäude.
Hier findest du alle Informationen:
Einwanderungsbehörde Chiang Mai

Ich war erst mal erschrocken als ich die Menschanmassen sah, die dort in langen Warteschlangen standen. Aber erstaunlicherweise hat sich das ziemlich schnell etwas ausgedünnt und in verschiedene Gruppen unterteilt. Es gab einen Wartebereich für Leute die einen Test brauchten, einen für Expats die in Thailand leben, einen für Working-VISA, einen für längere VISA (3 Monate), und schliesslich einen für solche wie mich. Die eine schnelle kurzfristige (30 Tage) Verlängerung brauchten wegen des Ausnahmezustandes.

immigration-chiangmai

Dieses Foto zeigt den „Normalzustand“, als ich dort war am 8. April waren da ganz andere Menschenmassen unterwegs, aber ich wollte kein Foto machen, weil das ganz sicher auch nicht erwünscht war.  Ausserdem hab ich mich viel zu elend gefühlt, als dass mich das interessiert hätte.
Nachdem ich nichts dabei hatte ausser meinem Reisepass, und die ganzen Leute alle ne Menge Papierkram rumgeschleppt haben, hab ich jemanden gefragt. Ok. als erstes ein  Formular ausfüllen, gibts da vorne um die Ecke. Gut. Der Beamte der da stand war überaus freundlich: „Bitte hier Madame, hier ist ein Kugelschreiber, wollen Sie sich setzen? “ Formular ausgefüllt, dann hab ich ihn gefragt, was ich noch brauche. Das übliche Zubehör: Passfoto, und 2x Kopie vom Reisepass. Gibts gegenüber auf der anderen Strassenseite. Auch gut, ich hatte eh keine Passfotos mehr und die Kopie vom Reisepass ist schon etwas zerfleddert und ausserdem brauch ich die selber.
(Es ist übrigens sehr ratsam, wenn man sich im Ausland aufhält und bewegt, IMMER eine Kopie des Reisepasses dabei zu haben, getrennt natürlich vom Original. Wenn man in einem guten Hotel wohnt, ist der Pass an der Rezeption sowieso am sichersten aufgehoben.)
Bin also über die Strasse mit meinen wackligen Knien, sehr nett, so ungefähr 6-spurig, aber gottseidank war wenig Verkehr. Ich wäre ein paarmal fast auf die Fresse gefallen, das Pflaster ist manchmal die reinste Stolperfalle, weil recht uneben. (Baumwurzeln unterwandern das überall in den Tropen.)
Das ging sehr schnell mit den Fotos und den Kopien, wie das Foto aussieht, willst du garnicht wissen! Ist aber auch völlig egal, keine falschen Eitelkeiten vonnöten.
Zurück bei der Immigration musste ich nochmal durch die „Fiebermessstation“, keine Bedenken diesbezüglich, mir stand eher der kalte Schweiss auf der Stirn.
Meine Nummer war noch nicht aufgerufen worden, aber es war schon recht nah dran. Es gab netterweise viele Stühle zum hinsetzen. Ich war übrigens die einzige Person ohne Maske, verdammt, daran hatte ich garnicht gedacht. Aber manchmal meint es Fortuna gut mit mir. Eine Thai-Frau kam zu mir und hat mir eine gegeben, sie hat gemeint, die hätte sie gerade erst gekauft, die wäre neu, und bitte gerne ich soll sie ruhig nehmen.  Wie nett!
Das ging dann alles relativ flott, ich musste erst mal Strafe zahlen von wegen „overstay“, das war ja klar gewesen. Aber alles ohne Brimborium und Drohungen (wie in Malaysia). Hat für 7 Tage 3500 Baht, nicht ganz 100 Euro, gekostet. Auch noch recht human. Die Verlängerung des Visums kostet generell für 30 Tage (in meinem Fall nun 21, denn eine Woche war ja schon rum) 2900 Baht sprich ca. 82 Euro. Hab ich gerne gezahlt, nach den ganzen Albträumen, die ich hatte.
Und ich war tatsächlich nach 3 1/2 Stunden zurück im Hotel! Ich hatte ja befürchtet, ich würde den ganzen Tag da verbringen.
Ich muss schon sagen, das war perfekt organisiert, Beamte inklusive der Polizei extrem geduldig und zuvorkommend. Und Mann war ich froh als ich wieder im Bett war, mit Buch und Katze. So war mir dann auch noch genügend Verschnaufpause gegönnt um wieder richtig fit zu werden.

 

Shut Down und nichts geht mehr

Alle nicht wesentlichen Einkaufszentren müssen morgen, 23. März, ab 18 Uhr schließen. Der Gouverneur von Chiang Mai, Charoenrit Sanguansat, hat den Shut Down angeordnet, der bis zum 13. April andauern soll, um die Öffentlichkeit vor der Ausbreitung des Coronovirus Covid-19 zu schützen.

Das Verbot gilt nicht für wesentliche Dienstleistungen wie Supermärkte, Lebensmittelmärkte, Apotheken und Banken. Supermärkte in Einkaufszentren können ebenfalls geöffnet bleiben. Ab Montagabend dürfen Restaurants nur noch geöffnet werden, um den Imbiss- und Lieferservice aufrechtzuerhalten.

So, und ich hab davon NICHTS mitbekommen, weil mein Magen mal wieder in Vollstreik gegangen ist. Der ganze Zirkus hat sich dermassen auf mein empfindliches Magen-Nervensystem niedergeschlagen, dass ich tagelang nur noch gekotzt habe, und ich wollte auch garnichts mehr hören und sehen von diesem Scheiss COVID. Ins Bett gelegt und gelesen, konnte nicht mal mehr Wasser oder Tee trinken, kam alles sofort wieder zurück. Hab Wasser und Galle und Blut gespuckt, also so schlimm  wars noch nie, nicht mal in Laos mit dem Magengeschwür.

Das ging ungefähr ne Woche lang so, und ich konnte kaum vom Bett ins Bad wanken, irgendwann bist du schwach wie ein kleines Kätzchen, und völlig dehydriert. Aber ich musste sehen, dass ich wieder auf die Beine kam, und zwar flott, denn mein VISUM war am 1. April abgelaufen. Der Typ an der Rezeption hat gesagt, das würde sich regeln lassen mit der Immigration, ich könne eine Verlängerung des Visums beantragen, auch wenn ich bereits einen „overstay“ hätte. Ich dachte „dein Wort in Gottes Ohr“ und hatte gleich wieder Panikanfälle, von wegen Gefängnisstrafe usw. Da haben mich ja die Malaysier genügend erschreckt und bedroht. (Die Geschichte muss ich auch noch irgendwann erzählen, als sie mich nachts um zwei am Grenzübergang Singapore/Malaysia festgehalten haben).
Nachdem ich mich ja inzwischen ein bisschen auskenne, hab ich es geschafft mich einigermassen aufzupäppeln. Erst mal massive Flüssigkeitszufuhr, es blieb inzwischen drin, der Brechreiz war mehr oder weniger verschwunden. Salz und Zucker, und mehr Wasser und Tee, ich hab buchstäblich gesoffen wie ein Kamel. Dann massiv Vitamine in Form von Fruchtsäften und endlich ging sogar Joghurt! Halleluja.
Das nächste Gedankenkarussel fing an sich zu drehen. Kauf ich erst einen Flug und geh mit dem Ticket zur Immigration, um sozusagen zu zeigen, dass ich wirklich kooperieren will, oder doch erst zur Immigration, um das abzuklären und meine Strafe zu zahlen?  Nach einer weiteren schlaflosen Nacht kam am nächsten Morgen das böse „Erwachen“: Es gibt keine Flüge! Der Flughafen ist geschlossen. Da haben wir den Salat, dachte ich mir. Es ging ja bislang alles sehr easy, in den letzten Monaten seit dem „Ausbruch“.

Vietnam in den Zeiten der Pest?

Aus gegebenem Anlass muss ich mich doch mal wieder hinsetzen und schreiben. China hat wohl um den 30. Dezember herum zum erstenmal bekannt gegeben dass es zu einem ernsthaften Ausbruch einer „neuen Grippe“ kam. „Ground Zero“ ist die Provinz Hubai mit Wuhan als Hauptstadt, aber das wisst ihr inzwischen ja alles. Ob das allerdings von dem „wet market“ kam, oder tatsaechlich vom dortigen Labor weiss keiner so genau.

Mich erinnert das Ganze so extrem an Stephen Kings „The Stand“

Ein sog. „wet market“ ist uebrigens kein „Fischmarkt“ sondern eher ein „Frischmarkt“ – da gibt es zwar auch Fisch (lebend meistens) aber auch alles andere was irgendwie als Nahrungsmittel (Viktualien) zaehlt. Also auch Obst, Gemuese, Salat, Reis, Huelsenfruechte, Nuesse usw. und alles an Fisch, Meeresfruechten, Fleisch, Gefluegel, Wild, Insekten usw., sehr oft noch lebendig. Wet (nass) desswegen, weil das Gruenzueg oft mit Wasser bespritzt wird um es frisch zu halten, und dort wird auch geschlachtet  und das Blut mit Eimern mit Wasser weggespuelt, oder mit dem Wasserschlauch. Nicht mit Sandalen betreten, wuerde ich jedem raten :)

Fledermauese (die offenbar damals Traeger vom SARS Virus waren) bzw. Flughunde werden in Asien durchaus bejagt und gegessen, auch wenn viele davon zu geschuetzten Arten gehoeren, das gilt aber auch fuer diverse Reptilien.

Ich habe zu der Zeit rein garnichts mitbekommen, ich war ueber Weihnachten und Silvester und noch ein bisschen laenger in Sapa, im Norden von Vietnam, ja und genau an der chinesischen Grenze, allerdings mit 3000 m hohen Bergen dazwischen, aber da hat eh noch niemand etwas gewusst.

Auch nachdem ich zurueck in Hanoi war und mich dort staendig in grossen Menschenmengen bewegt habe, inklusive Musical Besuch, und dann die Tour nach Nord-Ost-Vietnam, wieder zur chinesischen Grenze, war noch nix grossartig am Brodeln. Gottseidank, das waren so geniale Erlebnisse, die ich voellig unbeschwert geniessen konnte! Hà Giang (Provinz) ist so ziemlich das Schoenste was ich je an Landschaft gesehen habe, selbst in Laos. Und die Leute da oben, Hilltribes, sind so unglaublich gastfreundlich, der eine Abend mit einem unglaublichen Essen in einem Homestay – ich glaube wir waren beim Buergermeister zu Gast, was die da alles aufgetischt haben. Und natuerlich „happy water“ SCHNAPS ohne Ende, winzige Glaeschen, aber kaum auf Ex und Hopp, wars schon wieder voll. Die haben einen Trinkspruch, der ungefaehr dem bayerischen „Oans, Zwoa, Gsuffa!!!“ entsprechen wuerde, und es wurde immer lauter und lustiger bei jedem neuen shot. Erstaunlicherweise hatte ich keinen Kater am naechsten Morgen. Tay people in dem Fall. Unglaublich.

Am 12. Januar bin ich nach Da Nang geflogen, am Flughafen alles total normal, ausser dem Stress mit dem alten Laptop im Gepaeck (dazu gibts dann mal nen eigenen Artikel). Am naechsten Tag mit einem heftigen Schnupfen im Gesicht aufgewacht, war mir sicher, dass mich der Neu Seelaender, der mit auf der Tour war, angesteckt hat mit seiner Erkaeltung. Gut dass ich immer noch nichts geahnt habe.

Wortlaut (von mir in FB):  „… der Cal hat mich mit seiner Erkaeltung angesteckt. Ich habe Kopf- und Halsschmerzen, die Nase schwillt zu und ich muss staendig niessen. Bravo. Gut dass ich noch paar Aspirin hab, das bekommt man hier sehr schwer.“ Manchmal ist es doch gut, wenn man ahnungslos ist.

29. Januar dann das erste mal registriert, dass das Virus umgeht. Ich hab das mehr oder weniger zufaellig ueber YouTube mitbekommen, weil ich irgendwelche Nachrichten geguckt hab, dass in DE eine regelrechte Hysterie ausgebrochen ist, und habe da erst angefangen, zu recherchieren.  Am 31. Januar gab es in Vietnam 5 Faelle von Erkrankungen. Ich hab das wirklich fuer einen neuen Hype ala Greta gehalten.

Trotzdem aber beschlossen, das Ganze erst mal zu beobachten. Da Nang ist eine Grossstadt mit entsprechender Infrastruktur und medizinischer Versorgung. Also hab ich mich da sehr sicher gefuehlt – fuer den Fall eines Falles. Meine Erkaeltung hab ich gegen einen deftigen Sonnenbrand eingetauscht. Mir kam das oeffentliche Leben sehr normal vor, kaum jemand trug Mundschutz, ausser an einem Abend, als im Laden gegenueber eine Grosslieferung an Masken ankam, und die Leute schon fast Schlange standen, war kaum irgendwas zu bemerken. Ueber YouTube kann man ja auch sehr einfach Kontakt aufnehmen zu anderen Expats, also Leute die in Vietnam oder Thailand oder sonst wo in SO-Asien leben. Eigentlich war die Meinung unisono, beobachten, angemessene Vorsicht und gesunden Menschenverstand walten lassen, aber keine Panik.

Am 3. Februar bin ich dann endlich nach Hoi An gefahren, das ist auch ein „sicherer“ Ort, erstens grad mal 25 km von Da Nang entfernt und auch dort gibt es ein gutes Krankenhaus, das weiss ich netterweise von meinem Hundebiss von vor zwei Jahren, weil ich da die Spritzen gegen Tollwut bekommen habe.

Mein Traumhotel ist schoener denn je, wenn auch unter neuem Management teurer denn je, aber ich denke fuer eure Verhaeltnisse sind auch 24 Euro noch „preiswert“ fuer ein wahrlich luxurioeses Hotel.

Am ersten Abend bin ich natuerlich in die wundervolle Altstadt gelaufen um die Lage zu checken. Schon etwas unterschiedlich. Immer noch sehr viele Touris, die meisten Asiaten, die meisten mit Mundschutz, recht viel Rummel jedenfalls fuer Montag abend.

Und warum auch immer, die Lage hat sich ploetzlich geaendert.

Ich bin offenbar im Moment der einzige Hotelgast. Heute ist Sonntag und die Altstadt ist LEER! Das hat sich so peu à peu die letzte Woche ueber entwickelt. Entweder haben alle Touristen fluchtartig das Land verlassen, warum auch immer … Vietnam ist immer noch bei einer sehr geringen Rate von Infizierten, sollten jetzt 12 sein wenn ich nicht irre … oder ich bin irgendwie in OZ gelandet.

Du kannst ueberall rumlaufen, selbst auf dem „wet market“ ohne irgendwelche Menschenmassen um dich rum, also praktisch keine Gefahr, dass dich einer aus naechster Naehe anhustet oder dir ins Gesicht niesst. Die locals sind happy dass ueberhaupt jemand da ist und rollen dir quasi den roten Teppich aus.

In anderen Laendern geht man ja weniger rational um mit diesem Problem. Der Malaysier schwadroniert ueber Zombies – wie kann man sich nur so hochgradig laecherlich machen! Das Video wurde inzwischen auch offenbar rausgenommen, eigentlich schade dass ich es nicht mehr finden kann. Oder doch?

https://www.channelnewsasia.com/news/asia/malaysia-wuhan-coronavirus-zombie-tweet-rumours-12382426?cid=FBcna&fbclid=IwAR3uSHHBBtnsGbFFI-33SdG2aq2J84bucAg2jeitux9v6Jedr7Kuog_KQac

Der Thai Kasper will alle europaeischen Touris ausweisen, wenn sie keine Masken tragen.

https://www.channelnewsasia.com/news/asia/wuhan-coronavirus-thailand-western-tourism-face-masks-kick-out-12405308?fbclid=IwAR0Wl7jBbdEN37q7rhyZi9SLLHjSBC5vyU_ozBb4oJr6bsFmoB1RWI0gs20#.Xj0rtIy26xk.facebook

Immer nur weiter so, Freunde! Das hilft ganz bestimmt!

Ein aktuelles Video, das vielleicht mehr Klarheit schafft, endlich mal ein Experte (ein wirklicher) der weiss wovon er spricht.

Meine Infos beziehe ich uebrigens aus mehr oder weniger drei Quellen die ich fuer serioes halte:

https://www.channelnewsasia.com/news/international (Singapore)

https://tuoitrenews.vn/ (Vietnam)

https://www.aljazeera.com/