Leben in Chiang Mai im Lock-Down

Man gewöhnt sich ja wirklich an alles. Das Leben ist auch garnicht sooo viel anders, zumal ich eh ein bisschen der Einsiedler-Typ bin. Wirklich wichtig ist, dass einem zuhause nicht langweilig wird, aber da hab ich ja kein Problem.
Es gibt genug zu lesen, das Hotel hat eine kleine Bibliothek (immerhin ein paar hundert Bücher), wobei ich aber die guten wohl inzwischen alles durch hab.  Falls du irgendwann einmal in Asien auf ein Buch stossen solltest das im hinteren inneren Klappentext eine Signatur hat wie „ah 2010“ bis „ah 2020“, nun das wurde von mir in dem betreffenden Jahr gelesen. Da ich mich immer wieder an den selben Plätzen einfinde, habe ich schon viele „alte Bekannte‘ wieder getroffen.
Die Book Stores haben offen! Wunderbar. Ich habe mir letzte Woche ein praktisch neuwertiges Buch gekauft – 220 Baht statt 60 für die sichtlich gebauchten – aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Ich hab das Buch schon einmal gelesen, damals auf Langkawi, ich weiss garnicht mehr, wann das war. So um die sechs Jahre kommt gut hin.

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Eine kurze Geschichte von fast allem ist ein Sachbuch von Bill Bryson, einem amerikanisch-britischen Wissenschaftsjournalisten, das 2003 unter dem Titel „A Short History of Nearly Everything“ erschienen ist.
In 30 Kapiteln gibt Bryson eine Zusammenfassung des gegenwärtigen Wissenstandes in den Naturwissenschaften – mit besonderem Schwerpunkt auf Biologie, Geologie, Astronomie und Physik – und wie die Erde und ihre Lebensformen entstanden sind. Er stützt sich dabei auf seine eigene umfangreiche Lektüre der wissenschaftlichen Literatur und Interviews mit Fachwissenschaftlern, die ihn während der Zusammenfassung und Einordnung der wissenschaftlichen Entdeckungen und Fachdiskussionen beraten und informiert haben.

Das Sachbuch ist eine auf viele Anekdoten gestützte Geschichte der Entdeckungen und Entdecker in den hier betrachteten Einzelwissenschaften. Im Mittelpunkt des Buches stehen dabei die verschiedenen Persönlichkeiten und Eigenarten der Wissenschaftler, und die Hintergründe der wissenschaftlichen Arbeiten, bei denen auch Plagiate und Ehrabschneidungen, Theoriebildungen und -einsichten und Fehleinschätzungen eine Rolle spielten. Das hält dann auch etwas länger als zwei Nächte vor.
Ich lese aber parallel auch noch was anderes, dann eher zum Relaxen oder vor dem Schlafen. Krimis haben es mir ja schon immer angetan, auch als Film, und eine der Spitzenautorinnen ist Patricia Cornwell.

Der Durchbruch als Autorin gelang Patricia Cornwell im Jahr 1990 mit dem Kriminalroman Ein Fall für Kay Scarpetta (Originaltitel: Post Mortem) und der darin erschaffenen Figur der gleichnamigen Gerichtsmedizinerin. Die damals begonnene Krimireihe wird bis heute fortgeführt. Patricia Cornwell erwarb sich mit ihren Romanen auch bald den Ruf, gut für ihre Handlungen zu recherchieren. Die Bücher sind in wissenschaftlicher Hinsicht absolut korrekt!

Während der Entstehungsphase von Ein Fall für Kay Scarpetta lernte Cornwell Marcella Fierro, die Leiterin der Gerichtsmedizin des Staates Virginia, kennen, durch die sie viele Einzelheiten über die gerichtsmedizinische Arbeit erfuhr. Diese Kenntnisse benutzte Cornwell als Grundlage für die Bücher um Kay Scarpetta.

Kay Scarpetta war in der Roman-Serie über lange Zeit hinweg wie die reale Marcella Fierro als leitende Gerichtsmedizinerin des Bundesstaates Virginia tätig. In dieser Zeit spielen die ersten elf Bücher der Reihe. Begleitet wird Kay Scarpetta in den meisten dieser Bücher von drei wichtigen Nebenfiguren: Ihrer hochbegabten Nichte Lucy Farinelli, dem Richmonder Polizisten Pete Marino sowie dem FBI Profiler Benton Wesley. Da Kay Scarpetta kaum Verwandte hat, stellen diese Figuren (die ebenfalls unter diesem Mangel leiden) eine Art Ersatzfamilie dar. In Das letzte Revier (The Last Precinct) wird Scarpetta aus ihrem Amt in Richmond verdrängt. Cornwell selbst betont die Parallelen zwischen ihrem eigenen Leben und dem Kay Scarpettas: Beide wurden in Miami geboren, beide sind geschieden, beide arbeiteten in der Gerichtsmedizin und beide hatten problematische Beziehungen zu ihren Vätern.

In den von 1990 bis 2000 erschienenen Scarpetta-Romanen hat Cornwell die Ich-Perspektive gewählt. Scarpetta arbeitet nun als freischaffende forensische Beraterin mit Sitz in Florida. Dem Schicksal der oben genannten Nebenfiguren wird ein deutlich größerer Raum gewährt. Insbesondere Lucy Farinelli wird zu einem treibenden Faktor der Handlung.

Der geografische Schwerpunkt der meisten Bücher der Scarpetta-Reihe ist Richmond, die Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia. Die Handlungen der einzelnen Bücher der Scarpetta-Reihe nehmen häufig aufeinander Bezug, so dass empfohlen werden kann, sie in der zeitlichen Reihenfolge (siehe unten) zu lesen. Wiederkehrende Motive der Werke von Patricia Cornwell sind pathologisch handelnde Serientäter sowie das Thema Opferschutz. Der vierte Band der Scarpetta-Reihe Cruel and Unusual (deutsche Titel: Phantom oder Vergebliche Entwarnung) setzt sich außerdem kritisch mit dem Thema Todesstrafe in den USA auseinander. (Genau dieses lese ich momentan.)

Die Thriller von Patricia Cornwell sind keine sogenannten „Whodunits“. So ist in manchen Büchern die Identität des Täters von Anfang an bekannt. Vielmehr ist hier der Weg das Ziel; im Mittelpunkt stehen insbesondere die wechselvollen Ermittlungen auf der Suche nach dem oder den Tätern. Ein weiteres wichtiges Sujet der Handlung sind stets die nicht immer einfachen Beziehungen der oben erwähnten Hauptfiguren zueinander. Als eine der ersten Autorinnen des Genres führte Cornwell dabei bereits mit ihrem ersten Werk den Typus des Gerichtsmediziners als Zentralfigur der Handlung ein.
[Quelle Wikipedia Patricia Cornwell]
Ja nun, über Bücher könnte ich auch Romane schreiben.

Ansonsten hat der Fernseher im Zimmer sogar ein deutsches Programm: „Deutsche Welle“ was aber recht langweilig ist, und sich ständig wiederholt. Dafür hab ich meinen Lap, um Filme und Reportagen und Dokus zu gucken. Internet/WiFi ist sehr gut hier.

Katze kommt regelmässig zu Besuch, vor allem seit ich ihr ab und zu eine Dose Thunfisch spendiere, und manchmal schläft sie sogar bei mir.

Dann haben wir natürlich den Swimmingpool der auch täglich benutzt wird.

Und nicht zuletzt gibt es überall in fünf Minuten Distanz wunderbares Essen – take away, die Restaurants sind geschlossen, aber es wird alles Essen zum Mitnehmen verkauft.
Gestern hab ich einen etwas längeren Fussmarsch unternommen, und bin zum grossen TOPS Supermarkt gelaufen. Dort hab ich alles gekauft was ich sonst nirgens in der Nähe bekomme. Brot, echtes deutsches Mehrkorn-Roggenmischbrot! Einfach nur ein Butterbrot ist schon das Himmelreich, wenn es sonst immer nur Toast und Weissbrot gibt. Aber ich hab auch echten Käse und einen Rettich (!) und auch Tomaten und Zwiebeln machen sich gut auf einem Butterbrot. Dann hab ich Streichwurst gekauft, auch diese nach original deutschem Rezept hergestellt, es gibt hier in Thailand die TGM. Dazu muss ich auch mal ein bisschen weiter ausholen, hier ein Artikel von Klaus Schüller. [Quelle: Korat und Isaan Forum in Deutsch]

Wienerle schmecken auch in Fernost

Es hört sich schon irgendwie paradox an, ist aber dennoch handfeste, schmackhafte Realität. Für den im nächsten Jahr 80-jährigen Ehrenobermeister der Fleischerinnung Mannheim-Heidelberg, Rolf Schäfer, gibt es den beschaulichen Rentneralltag nicht. Er macht immer noch in Wurst. Genau genommen ist es ihm gelungen, die Thailänder auf den Geschmack von „Mannheimer Wienerle“ zu bringen.

Beteiligt ist Schäfer an einer Wurstfabrik in Japan, in Thailand ist er Präsident des größten Fleischerei-Wurstbetriebs des Landes und momentan hilft er noch beim Aufbau eines zweiten Betriebs in dem asiatischen Königreich. Angefangen haben die Aktivitäten des im schwäbischen Großgartach bei Heilbronn Geborenen schon vor 25 Jahren. Erste Kontakte wurden in der Meisterschule in Eppelheim geknüpft. Ein japanischer Volontär hatte sich dann in Schäfers Metzgerei in Mannheim umgesehen.

Die Einladung für den umtriebigen Schäfer nach Japan kam prompt. Das herzliche Willkommen im Land der aufgehenden Sonne schreibt der 1,65 Meter große Schäfer schmunzelnd dem Umstand zu, dass er seinen Partnern auf Augenhöhe begegnete. Schäfer besorgte Maschinen und kümmerte sich um Fleisch und Gewürze, der Deal mit den Japanern nahm seinen bis heute andauernden Lauf.

In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts fiel den Schäfers eine Annonce in einer Fachzeitschrift ins Auge. Eine Firma für Fleischprodukte in Thailands Hauptstadt Bangkok suchte einen deutschen Partner.

Rolf Schäfer legte einen Zwischenstopp ein, stellte sich und seine Vorstellungen einer Zusammenarbeit vor und wurde mit den Thais handelseinig. Damals beschäftigte der Betrieb 40 Frauen und Männer. Heute arbeiten bei der inzwischen in „Thai-German-Meat “ TGM umbenannten Fleischwarenfabrik 1200 Menschen. Wie er das alles schafft? „Kein Alkohol, keine Zigaretten und immer in Bewegung,“ antwortet er. Katharina Schäfer, seit 53 Jahren mit ihrem Rolf verheiratet, muss allerdings schon mal ein Machtwort sprechen.

2004 wurde er zum Präsidenten der „Thai-German-Meat“ gewählt worden. Dieses Amt hält ihn jedes Jahr für mindestens sechs Monate in Bangkok fest. Katharina Schäfer ist immer mit von der Partie. Sie schult als gelernte Fleischfachverkäuferin das Verkaufspersonal in Bangkok.

Der Arbeitsalltag des Präsidenten ist keineswegs der eines Frühstückdirektors. Um fünf Uhr klingelt der Wecker. Eine Stunde später steht sein Fahrer vor der Tür. Der thailändische Linksverkehr liegt Schäfer, der sonst gerne Auto fährt, überhaupt nicht. Punkt 6 Uhr 30 geht er auf einen ersten Rundgang durch den Betrieb. Schinken, Fleischkäse, Wienerle und 240 weitere Sorten werden hier produziert, gewürzt mit Pfeffer, Muskat, Ingwer und ein wenig Chili. Die Thais, wie wohl alle Asiaten, mögen es gern scharf.

Zur Zeit ist der Träger des Mannheimer Bloomaulordens wieder in der Rhein-Neckar-Metropole. Gerührt, aber auch ein bißchen stolz, erzählt Schäfer dass die halbe Belegschaft klatschend Spalier steht, wenn er zurückkehrt.

Und jetzt hab ich Hunger :)

Immigration Office Chiang Mai

Die Immigration ist wieder da, wo sie hingehört, nämlich neben dem Flughafen. Die Behörde war ja ne ganze Weile ausgelagert, ans andere Ende der Stadt, aber seit September 2018 sind sie zurück in einem völlig neuen Gebäude.
Hier findest du alle Informationen:
Einwanderungsbehörde Chiang Mai

Ich war erst mal erschrocken als ich die Menschanmassen sah, die dort in langen Warteschlangen standen. Aber erstaunlicherweise hat sich das ziemlich schnell etwas ausgedünnt und in verschiedene Gruppen unterteilt. Es gab einen Wartebereich für Leute die einen Test brauchten, einen für Expats die in Thailand leben, einen für Working-VISA, einen für längere VISA (3 Monate), und schliesslich einen für solche wie mich. Die eine schnelle kurzfristige (30 Tage) Verlängerung brauchten wegen des Ausnahmezustandes.

immigration-chiangmai

Dieses Foto zeigt den „Normalzustand“, als ich dort war am 8. April waren da ganz andere Menschenmassen unterwegs, aber ich wollte kein Foto machen, weil das ganz sicher auch nicht erwünscht war.  Ausserdem hab ich mich viel zu elend gefühlt, als dass mich das interessiert hätte.
Nachdem ich nichts dabei hatte ausser meinem Reisepass, und die ganzen Leute alle ne Menge Papierkram rumgeschleppt haben, hab ich jemanden gefragt. Ok. als erstes ein  Formular ausfüllen, gibts da vorne um die Ecke. Gut. Der Beamte der da stand war überaus freundlich: „Bitte hier Madame, hier ist ein Kugelschreiber, wollen Sie sich setzen? “ Formular ausgefüllt, dann hab ich ihn gefragt, was ich noch brauche. Das übliche Zubehör: Passfoto, und 2x Kopie vom Reisepass. Gibts gegenüber auf der anderen Strassenseite. Auch gut, ich hatte eh keine Passfotos mehr und die Kopie vom Reisepass ist schon etwas zerfleddert und ausserdem brauch ich die selber.
(Es ist übrigens sehr ratsam, wenn man sich im Ausland aufhält und bewegt, IMMER eine Kopie des Reisepasses dabei zu haben, getrennt natürlich vom Original. Wenn man in einem guten Hotel wohnt, ist der Pass an der Rezeption sowieso am sichersten aufgehoben.)
Bin also über die Strasse mit meinen wackligen Knien, sehr nett, so ungefähr 6-spurig, aber gottseidank war wenig Verkehr. Ich wäre ein paarmal fast auf die Fresse gefallen, das Pflaster ist manchmal die reinste Stolperfalle, weil recht uneben. (Baumwurzeln unterwandern das überall in den Tropen.)
Das ging sehr schnell mit den Fotos und den Kopien, wie das Foto aussieht, willst du garnicht wissen! Ist aber auch völlig egal, keine falschen Eitelkeiten vonnöten.
Zurück bei der Immigration musste ich nochmal durch die „Fiebermessstation“, keine Bedenken diesbezüglich, mir stand eher der kalte Schweiss auf der Stirn.
Meine Nummer war noch nicht aufgerufen worden, aber es war schon recht nah dran. Es gab netterweise viele Stühle zum hinsetzen. Ich war übrigens die einzige Person ohne Maske, verdammt, daran hatte ich garnicht gedacht. Aber manchmal meint es Fortuna gut mit mir. Eine Thai-Frau kam zu mir und hat mir eine gegeben, sie hat gemeint, die hätte sie gerade erst gekauft, die wäre neu, und bitte gerne ich soll sie ruhig nehmen.  Wie nett!
Das ging dann alles relativ flott, ich musste erst mal Strafe zahlen von wegen „overstay“, das war ja klar gewesen. Aber alles ohne Brimborium und Drohungen (wie in Malaysia). Hat für 7 Tage 3500 Baht, nicht ganz 100 Euro, gekostet. Auch noch recht human. Die Verlängerung des Visums kostet generell für 30 Tage (in meinem Fall nun 21, denn eine Woche war ja schon rum) 2900 Baht sprich ca. 82 Euro. Hab ich gerne gezahlt, nach den ganzen Albträumen, die ich hatte.
Und ich war tatsächlich nach 3 1/2 Stunden zurück im Hotel! Ich hatte ja befürchtet, ich würde den ganzen Tag da verbringen.
Ich muss schon sagen, das war perfekt organisiert, Beamte inklusive der Polizei extrem geduldig und zuvorkommend. Und Mann war ich froh als ich wieder im Bett war, mit Buch und Katze. So war mir dann auch noch genügend Verschnaufpause gegönnt um wieder richtig fit zu werden.

 

Shut Down und nichts geht mehr

Alle nicht wesentlichen Einkaufszentren müssen morgen, 23. März, ab 18 Uhr schließen. Der Gouverneur von Chiang Mai, Charoenrit Sanguansat, hat den Shut Down angeordnet, der bis zum 13. April andauern soll, um die Öffentlichkeit vor der Ausbreitung des Coronovirus Covid-19 zu schützen.

Das Verbot gilt nicht für wesentliche Dienstleistungen wie Supermärkte, Lebensmittelmärkte, Apotheken und Banken. Supermärkte in Einkaufszentren können ebenfalls geöffnet bleiben. Ab Montagabend dürfen Restaurants nur noch geöffnet werden, um den Imbiss- und Lieferservice aufrechtzuerhalten.

So, und ich hab davon NICHTS mitbekommen, weil mein Magen mal wieder in Vollstreik gegangen ist. Der ganze Zirkus hat sich dermassen auf mein empfindliches Magen-Nervensystem niedergeschlagen, dass ich tagelang nur noch gekotzt habe, und ich wollte auch garnichts mehr hören und sehen von diesem Scheiss COVID. Ins Bett gelegt und gelesen, konnte nicht mal mehr Wasser oder Tee trinken, kam alles sofort wieder zurück. Hab Wasser und Galle und Blut gespuckt, also so schlimm  wars noch nie, nicht mal in Laos mit dem Magengeschwür.

Das ging ungefähr ne Woche lang so, und ich konnte kaum vom Bett ins Bad wanken, irgendwann bist du schwach wie ein kleines Kätzchen, und völlig dehydriert. Aber ich musste sehen, dass ich wieder auf die Beine kam, und zwar flott, denn mein VISUM war am 1. April abgelaufen. Der Typ an der Rezeption hat gesagt, das würde sich regeln lassen mit der Immigration, ich könne eine Verlängerung des Visums beantragen, auch wenn ich bereits einen „overstay“ hätte. Ich dachte „dein Wort in Gottes Ohr“ und hatte gleich wieder Panikanfälle, von wegen Gefängnisstrafe usw. Da haben mich ja die Malaysier genügend erschreckt und bedroht. (Die Geschichte muss ich auch noch irgendwann erzählen, als sie mich nachts um zwei am Grenzübergang Singapore/Malaysia festgehalten haben).
Nachdem ich mich ja inzwischen ein bisschen auskenne, hab ich es geschafft mich einigermassen aufzupäppeln. Erst mal massive Flüssigkeitszufuhr, es blieb inzwischen drin, der Brechreiz war mehr oder weniger verschwunden. Salz und Zucker, und mehr Wasser und Tee, ich hab buchstäblich gesoffen wie ein Kamel. Dann massiv Vitamine in Form von Fruchtsäften und endlich ging sogar Joghurt! Halleluja.
Das nächste Gedankenkarussel fing an sich zu drehen. Kauf ich erst einen Flug und geh mit dem Ticket zur Immigration, um sozusagen zu zeigen, dass ich wirklich kooperieren will, oder doch erst zur Immigration, um das abzuklären und meine Strafe zu zahlen?  Nach einer weiteren schlaflosen Nacht kam am nächsten Morgen das böse „Erwachen“: Es gibt keine Flüge! Der Flughafen ist geschlossen. Da haben wir den Salat, dachte ich mir. Es ging ja bislang alles sehr easy, in den letzten Monaten seit dem „Ausbruch“.